Wie trage ich mein Baby richtig?

Wie trage ich mein Neugeborenes richtig? Kann ich beim Tragen meines Babys etwas falsch machen? Worauf muss ich bei einer Tragehilfe konkret achten?

Diese Frage stellen sich frischgebackene Eltern wohl am häufigsten. Kein Wunder, denn beim Tragen kann so manches falsch gemacht werden. Deswegen solltest du vom ersten Augenblick an auf die richtige Haltung von Kopf, Beinen und Rücken deines kleinen Lieblings achten.

Stütze unbedingt den Kopf deines Babys, denn die Halsmuskulatur ist noch schwach entwickelt. Achte außerdem darauf, dass der Rücken leicht nach vorne gewölbt ist und sich die Wirbelsäule nicht überstreckt – ein Hohlkreuz ist dabei unbedingt zu vermeiden! Denn Babys haben von Geburt an einen Rundrücken. Auch die Beine sollten nicht zu früh gerade durchgestreckt werden. Und lass unbedingt die Finger von diversen Hilfsmitteln, um dein Baby frühzeitig aufzusetzen.  So kannst du spätere Gelenk- und Haltungsschäden verhindern. Dein Sprössling wird seine Muskulatur durch freiwilliges Kopfheben, Drehen oder Aufsetzen nach und nach in seinem eigenen Tempo entwickeln. 

So kannst du dein Baby tragen

• Am Bauch: Kontakt „Bauch an Bauch“ mit direktem Blickkontakt zu dir
• Auf der Hüfte: Kontakt „Bauch an Hüfte“ mit seitlichem Blickkontakt zu dir
• Am Rücken: Kontakt „Bauch auf Rücken“ ohne direktem Blickkontakt zu dir

Tragetuch, Ring Slings, Half Buckle oder Full Buckle?

Für das Tragen von Neugeborenen und Babys gibt es unzählige Tragehilfen. Ganz gleich, ob du dich für ein Tragetuch oder Tragehilfen wie Ring Sling, Half Buckle oder Full Buckle Tragen entscheidest: Was zählt ist, dass die Tragehilfe für dein Baby und dich bequem ist und du im Alltag einfach damit zurechtkommst. 

• Das Tragetuch oder Wickeltuch kannst du von Geburt an verwenden. Es lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise binden, sodass sich das Tuch stets an dich und dein Baby anpasst. Das Tragetuch wächst mit deinem Kind quasi mit – unabhängig davon, ob du dein Neugeborenes oder Baby vor dem Bauch, auf der Hüfte oder auf dem Rücken trägst. Die Wickeltechnik erfordert zwar ein wenig Übung, aber nach ein paar Mal sitzt jeder Handgriff. Einziger Nachteil: Du musst das Wickeltuch bei jedem Gebrauch neu wickeln.
• Das Ring Sling Tragetuch schaut auf den ersten Blick wie ein gewöhnliches Tragetuch aus. Es unterscheidet sich jedoch durch zwei Metallringe, die fix mit dem Tuchende vernäht sind. Damit kannst du Ring Slings für dein Neugeborenes oder Baby schnell und unkompliziert anlegen – was sie zu einer praktischen Alternative zu herkömmlichen Tragetüchern machen. Allerdings bieten Ring Slings auch deutlich weniger Tragepositionen und eignen sich nicht für langes Tragen, da der Rücken des Tragenden einseitig belastet wird.
• Half Buckle Tragen – auch als Mei Tai Tragen oder Halbschnallentragen bekannt – sind eine Kombination aus Tragetuch und Full Buckle Trage. Hier hat der Hüftgurt eine Schnalle, die schnell eingestellt ist. Die Schultergurte werden – wie beim Tragetuch – gewickelt und geknotet. Mit der Half Buckle Trage kannst du dein Baby oder Kleinkind mühelos und bequem auf dem Bauch und Rücken oder seitlich auf der Hüfte tragen – auch wenn es schon etwas schwerer ist. Ist dein Baby unter sechs Monaten, trage es lieber nicht am Rücken – denn Babys Muskulatur ist noch nicht stark genug entwickelt.
• Die Full Buckle Trage ist eine Komforttrage, die du dir mit wenigen Klicks umschnallst und vom Prinzip her einem Rucksack ähnlich ist. Die Handhabung ist extrem einfach: Hüftgurt und Schultergurt haben Schnallen, die du nur einmal einstellst. Deswegen werden solche Tragehilfen auch als Vollschnallentragen bezeichnet.

Wenn dein Tragling schon etwas größer und schwerer ist und längere Zeit getragen werden muss, eignet sich eine Full Buckle Trage optimal. Vorsicht ist jedoch bei Neugeborenen ratsam, die wegen des breiten Hüftgurtes zum Überspreizen ihrer Beine neigen und so Haltungsschäden erleiden könnten. Bei der Auswahl deiner Babytrage solltest du deswegen immer darauf achten, ob sich Stegbreite und Länge des Rückenteils individuell einstellen lassen.

 

Das solltest du unbedingt beachten

• In der sogenannten Froschhaltung – mit angewinkelten und gespreizten Beinen und runder Wirbelsäule – sitzt dein Baby in der Trage oder im Tuch richtig.
• Verzichte im ersten halben Jahr unbedingt auf eine Rückentrage, um die Bein- und Kopfstellung deines Babys richtig zu unterstützen.
• Wir raten dir von Tragen ab, bei denen du dein Baby mit Blick nach vorne vor dem Bauch trägst. Hier hast du keinen Blickkontakt zu deinem Baby und die Trage begünstigt eine Körperhaltung, die Haltungsschäden verursachen könnte.
• Die richtige Tragehilfe muss für dein Baby und dich bzw. deinen Partner bequem sein – egal, ob du dich für Tuch, Ring Sling, Half Buckle oder Full Buckle Trage entscheidest. So können sich für innen und außen unterschiedliche Tragehilfen besser eignen.

 

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